Zum Hauptinhalt springen

Monitoring (Patientenüberwachung)

Unter Monitoring versteht man eine Überwachung der Narkose, d.h. der Anästhesist (Narkosetierarzt, -tierarzthelferin) hat zusätzlich zu seiner Beobachtung und Untersuchung verschiedene Geräte zur Verfügung um den Patienten zu überwachen. Wir verwenden routinemäßig EKG (Überprüfung der Herztätigkeit insbesondere zur Detektion von möglichen Herzrhyhtmusstörungen), Pulsoximetrie (Messung des Sauerstoffgehaltes im Blut), Kapnographie (Messung der CO2 Konzentration in der abgeatmeten Luft des Patienten), Blutdruckmessung und Messung der Körperinnentemperatur. Alle Patienten werden mindestens alle 5 Minuten zusätzlich vom Anästhesisten untersucht. Bei Bedarf erfolgt eine Oesophagusstethoskopie. Auch Blutuntersuchungen inkl. Blutgasmessungen im praxiseigenen Labor sowie Glukosemessungen mit einem tiermedizinischen Glukometer direkt im OP sind möglich. Alle Befunde werden in einem ausführlichen Narkoseprotokoll festgehalten

Narkosemonitore befinden sich in beiden Operationsräumen, im Zahnbehandlungsraum und in unserer OP-Vorbereitung. Auch im Röntgenraum haben wir einen Narkosemonitor (Röntgen in Narkose). Für kritische Patienten können wir ausserdem einen Handmonitor mit Kapnographen und Pulsoxymeter für einen Transport verwenden.

Narkoserisiko

Bei jeder Anästhesie verbleibt ein Risiko. Das Risiko bedeutet, wie in der Humanmedizin auch, dass eine Anästhesie im allerschlimmsten Fall zu einem Herz-Kreislaufversagen führen kann. In den letzten Jahren hat dieses Risiko dank des medizinischen Fortschritts und verbesserter Überwachung der Patienten immer weiter abgenommen und liegt jetzt nur etwas über dem Risiko, welches in der Humanmedizin genannt wird. Es gibt einige Grundvoraussetzungen, die das Risiko erhöhen. Dies sind zum einen sehr junge Tiere, kurznasige Tiere, Tiere mit Vorerkankungen (z.B. Niereninsuffizienzen, Herzerkrankungen) sowie kleine Heimtiere. Gerade bei diesen Tieren bedingt die gründliche und ausführliche Voruntersuchung eine Erniedrigung des Risikos. Es bleibt aber immer höher als bei klinisch gesunden Patienten.

Im Falle eines Narkosezwischenfalls haben wir alle Notfallmedikamente und Geräte von der künstlichen Beatmung bis zum Defibrillator vor Ort. Neben der Sauerstoffversorgung in allen OP's, unserer OP-Vorbereitung, unserem Zahnbehandlungsraum und unserem Röntgenraum, haben wir weitere mobile Sauerstoffkonzentratoren, die bei Notfällen in den Untersuchungsräumen zum Zuge kommen.. Alle Mitarbeiter sind in Wiederbelebungsmaßnahmen geschult und frischen diese Kenntnisse selbstverständlich regelmäßig auf.

Aufgrund unserer sehr akribischen Überwachung und an den Patienten individuell angepassten Anästhesien kommt es nur sehr selten zu Zwischenfällen in einer Anästhesie.

Postoperatives Management

Unmittelbar nach dem Eingriff beginnt die postoperative Phase. Nachdem das Narkosegas ausgestellt wurde, wird dem Patienten weiterhin Sauerstoff zugeführt und die Infusion aufrechterhalten. Das Tier kommt dann in unsere OP-Vorbereitung, bis der Tubus sicher entfernt werden kann. Bei vielen Patienten dürfen Sie anschließend beim Wachwerden dabei sein, dies muss jedoch im Einzelfall individuell von den betreuenden Ärzten entschieden werden.
Erst wenn Ihr Tier komplett wach ist, werden Sie von einem unserer Ärzte nach einem Aufklärungsgespräch entlassen. Bitte haben Sie Verständnis, daß diese Entlassungsgespräche nicht sofort stattfinden, sondern meist erst am Ende des OP-Programms. Wir wollen natürlich nicht die Sicherheit anderer Patienten durch das Abziehen eines Arztes gefährden!
Jede Narkose ist ein Eingriff in das Herzkreislaufsystem, bitte schonen Sie ihr Tier die nächsten Tage, so dass es keine körperlichen Anstrengungen erfährt.