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Immunmediierte Keratitis (IMMK)

Bei der Immunmediierten Keratitis handelt es sich um ein vom eigenen Immunsystem ausgehende Entzündung der Hornhaut.
Typisch ist eine Trübung der Hornhaut, sowie das Einwachsen von Blutgefäßen.
Ob die Erkrankung schmerzhaft ist, liegt am Verlauf. In einigen Fällen treten neben den beschreiben Symptomen keine oder nur wenigen weiteren Probleme auf, die Hornhautoberfläche bleibt intakt und ist damit kaum bis nicht schmerzhaft.
Ist die Entzündung so stark, das Hornhautgewebe abgestoßen wird, die Oberfläche der Hornhaut aufbricht und es zu Wunden kommt, ist die Erkrankung schmerzhaft.
Das Pferd zeigt Tränenausfluss, kneift das Auge und versucht sich zu scheuern, was ebenfalls wieder zu Verletzungen führen kann.
Eine genaue Grundursache ist nicht bekannt. Oft finden sich jedoch Herpesviren (Equines Herpesvirus 1 und 5) als Vorerkrankung oder auch zeitglich in der betroffenen Hornhaut.
Aber auch andere Ursachen wie Verletzungen, andere Infektionen oder Allergien kommen als Auslöser in Frage.
Das Immunsystem reagiert zunächst auf die veränderten, entzündeten Hornhautzellen, im weiteren Verlauf aber auch auf gesunde Hornhaut und setzt so eine weitere Entzündungsreaktion in Gang, ein Teufelskreis.

 

Nach der Bekämpfung des initialen Problems (Herpesvirusinfektion, Verletzung, etc…) steht eine entzündungshemmende / immunsuppressive Therapie im Vordergrund.
Dies erfolgt mit Augentropfen und Salben.
Leider kommt es bei Absetzten der Medikamente häufig zu Rezidiven, da das „falsch reagierende“ Immunsystem nun auch auf gesundes Hornhautgewebe reagiert.
Daher ist häufig eine lebenslange Therapie erforderlich.
Dies kann z.B. in Form von Implantaten erfolgen, die leichter Sedation unter die Bindehaut gesetzt werden.
In Sedation kann auch eine photodynamische / photothermische Therapie durchgeführt werden.
In sehr schwerwiegenden Fällen ist auch eine chirurgische Entfernung der veränderten Hornhaut angezeigt. Umso das entzündungsverursachende Gewebe zu reduzieren. Wir führen diese Operation in Vollnarkose in der Pferdeklinik Ihrer Wahl durch.
Leider führt die Operation sehr oft zur Bildung von Narbengewebe und sollte daher nicht Mittel der ersten Wahl sein.